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Rückrufmasche, Spammails, Hackattacken und mehr mit 0088... - Rufnummern - Was steckt dahinter? (aktualisierte Fassung 2017)

Dieser Artikel stammt ursprünglich aus dem Jahr 2006 und wurde in den letzten Jahren durch Updates mehrfach ergänzt. Hier finden Sie nun eine umfassend überarbeitete Fassung aus dem Sommer 2013, zuletzt ergänzt im Dezember 2017.

 

Wichtiger Hinweis zu Beginn: Der Bereich 0088... (bzw. +88) wird nicht 
nur für Satelliten-Telefondienste und internationale Netzwerke (00881 / 00882), 
sondern teilweise auch für herkömmliche Landesvorwahlen genutzt: 00880 
(intl. +880) für Bangladesh und 00886 (intl. +886) für Taiwan. 

Die hier beschriebenen "Tricks" mit manipulierten Absenderrufnummern
beziehen sich in erster Linie auf die "Zweckentfremdung" der Nummernbereiche
für Satellitendienste bzw. "internationale Netzwerke" in den Gassen 00881 
bzw. 00882. 

Vorwahlbereichreguläre Nutzung
00880 (+880)Rufnummern in Bangladesh (Festnetz / Mobil)
00881... (+881...)

 - 008816... und 008817...
 - 008818... und 008819...
Satelitentelefonie / Global Mobile Satellite
 
  - Iridium Satellitensystem
  - Globalstar Satellitensystem
00882... (+882...)

 - 0088213...
 - 0088233...
 - 0088241...
Internationale Netzwerke (Auswahl)

  - Telespazio / EMSAT Satellitensystem
  - Oration Networks
  - Intermatica
00883... (+883...)weitere internationale Netzwerke
00886... (+886...)Rufnummern in Taiwan (Festnetz / Mobil)

Falls Sie speziell nach Informationen zur Rufnummer +88888888 suchen, 
finden Sie in der untenstehenden Tabelle im Feld "März 2014".

Da die hier genannten Rufnummernbereiche in den letzten Jahren wiederholt 
für Ping-Anrufe und teilweise auch Spam-Mails genutzt wurden, befaßt sich 
dieser Artikel schwerpunktmäßig mit diesen Themen. Einen Bezug zum Angriff 
auf gehackte Fritzboxen Anfang 2014, mit denen teure Auslandsrufnummern 
angewählt wurden, finden Sie in der untenstehenden Tabelle.

 

Bereits seit Jahren gehen immer wieder Wellen von sogenannten "Ping-Anrufen" 
übers Land. Das Prinzip ist hier im Grunde immer dasselbe: Es werden massenhaft 
Festnetz- oder Handy-Anschlüsse angerufen - dabei lässt es der Anrufer immer 
nur ein- bzw zweimal klingeln. Diese Zeit reicht aus, um dem Angerufenen eine 
Rufnummer  übermitteln zu können. 

Derart angeklingelte Nutzer, die über ein Handy oder an einem entsprechend 
freigeschalteten Festnetzanschluss über ein zur Rufnummernanzeige fähiges 
Telefon verfügen, bemerken irgendwann diesen "entgangenen" Anruf. Viele 
Nutzer rufen aus Neugier die angezeigte Rufnummer zurück - ohne sich 
Gedanken darüber zu machen, um was für eine Nummer es sich hierbei 
überhaupt handelt und welche Kosten durch den Rückruf entstehen können.

Dies wird in diesem Fall konsequent ausgenutzt - denn die bei solchen "Ping-
Anrufen" als vermeintliche Absenderkennung eingesetzten Sonderrufnummern 
sind besonders teuer bei einem Rückruf.

Während früher meist "einheimische" Sonderrufnummern genutzt wurden 
(in Deutschland z.B. die teuren 0900-Rufnummern oder die normalerweise für
Telefonabstimmungen bei Fernsehsendungen genutzten 0137-Rufnummern), 
gab es in den letzten Jahren immer wieder Versuche mit exotischen 
internationalen Rufnummern. Darunter insbesondere auch solche, die 
eigentlich Betreibern von Satelliten-Telefonie-Diensten oder sogenannten 
"internationalen Netzwerken" zugeteilt sind. 

Hierzu gehören im wesentlichen die Rufnummernbereiche 00881... und 
00882... - und hier wiederum vor allem die Vorwahlen ("country code") 
des Globalstar-Netzes (008818 bzw. +8818) und von EMSAT/Telespazio 
(0088213 bzw. +88213).

Ruft nun ein Nutzer arglos eine solche Rufnummer an, kann das sehr teuer 
werden - je nach Anbieter können bei Anrufen zu solchen exotischen Netzen 
durchaus Kosten von mehreren Euro pro Minute entstehen! Das Tückische 
ist, daß für diese Rufnummern keine Tarifansagepflicht gilt (diese gilt in 
Deutschland hier nur, falls die Anwahl über eine Call-by-Call-Vorwahl erfolgt).

[Nachtrag Dez. 2017: Genau an diesem Punkt will die Bundesnetzagentur als
zuständige Aufsichtsbehörde nun ansetzen, indem sie ab Januar 2018 eine
Preisansagepflicht für Anrufe aus den deutschen Mobilfunknetzen zu diversen
für Ping-Anrufe genutzten Vorwahlnummern angeordnet hat, vgl. auch die
Infos unten in der großen Tabelle]

Neben den genannten Ping-Anrufen wurden Satelliten-Rufnummern auch
schon in als angebliche Kundeninformation getarnten Spam-Mails als 
vermeintliche Kontaktmöglichkeit aufgeführt (siehe unten den Eintrag
in der Liste für den Juli 2012).


Wofür sind diese Rufnummern normalerweise gedacht?

Die Vorwahl 008818... ist dem Satelliten-Betreiber Globalstar zugeteilt.

Der Vorwahl 0088213... ist normalerweise vor allem durch den
Satellitentelefondienst EMS / EMSAT bekannt. Schon im Jahr 2004 
gab es bereits Fälle, in denen Rufnummern aus der Gasse 0088213 für 
Dialerprogramme genutzt wurden. Der Satellitenbetreiber Eutelsat, der 
EMSAT-Dienste vermarktet, stellte damals in einer Pressemeldung klar
daß er selbst nur über Teile dieser Rufnummerngasse verfügen kann und mit 
den mißbräuchlichen Nutzungen nichts zu tun hat. Grundsätzlich zugeteilt ist 
der Rufnummernraum 0088213 nämlich dem italienischen Unternehmen 
Telespazio, das wiederum Teile dieses Bereiches an weitere Dienstleister 
zuteilen kann. 

Weitere Rufnummernbereiche, die insbesondere im Herbst 2015 "auffällig"
wurden, sind die Nummerngassen mit den Vorwahlen 0088233 (zugeteilt 
an Oration Technologies) und 0088241 (zugeteilt an Intermatica).

 

Die Wege des Routings sind unergründlich...

Es ist außerdem zu vermuten, dass Anrufe bei den für solche Tricks genutzten
Rufnummern gar nicht zu einem Satelliten-Telefon in diesem Netz vermittelt
werden, sondern schon vorher irgendwo abgefangen und zu einem angeblichen
"Mehrwertdienst" umgeleitet werden. Besonders kurios ist, daß teilweise 
sogar solche Unterbereiche der genannten Vorwahlen genutzt werden, 
die in den offiziellen Nummernplänen eigentlich gar nicht existieren...

Recherchen zeigen, daß es im Internet diverse Anbieter gibt, die "Premium 
Rate"- Rufnummern in den Bereichen von Satelliten-Telefonie-Diensten 
anbieten. Da für diese Nummern die Auszahlungssätze zwischen den 
Telefongesellschaften auch heute noch relativ hoch sind, lassen sich hier 
ggf. auch entsprechende Ausschüttungen für die Betreiber von solchen 
"Mehrwertdiensten" ermöglichen. Da diese Rufnummern keinem einzelnen 
Land zugeordnet sind, ist die Aufsicht hierüber auch nicht einfach. Eine 
solche "Grauzone" ist für fragwürdige Tricks aller Art wie geschaffen...

Dabei läßt sich oft nur schwer sagen, inwiefern es hier denn eine offizielle 
Zusammenarbeit zwischen dem offiziellen Zuteilungsinhaber des betreffenden
Nummernbereiches einerseits und den "Nummernhändlern" anderseits gibt 
oder ob hier "fremde" Nummernkapazitäten zweckentfremdet werden.

 

Was kann man dagegen tun?

Es wäre nun eigentlich Sache der deutschen Telefongesellschaften, Anrufe
zu offiziell nicht genutzten bzw. mißbräuchlich verwendeten Nummernblöcken
zu unterbinden - gerade bei solchen internationalen Zielrufnummern, die
ohnehin nur schwer kontrollierbar sind. Eine Alternative wäre es auch,
Anrufe mit einer Satellitenrufnummer (oder zumindest verdächtigen
Unterblöcken) als Absender nicht durchzustellen. In Estland hat das dortige
große Telekom-Unternehmen "EMT" zeitweise solche Lockanrufe von
+88213-Rufnummern kurzerhand blockiert.

In der Vergangenheit hat die Bundesnetzagentur (Aufsichtsbehörde für den
deutschen Telekommunikationsmarkt) bereits mehrfach Rechnungslegungs-
und Inkassoverbote
im Falle von mißbräuchlichen Nutzungen von Rufnummern
erlassen. Die BNetzA kann aber auf jeden Fall nur tätig werden, wenn sie
von betroffenen Nutzern informiert wird.

Hierfür gibt es nun ein spezielles Beschwerdeformular für Ping-Anrufe
Beschreiben Sie darin kurz den Vorfall (Wann wurden Sie angerufen?
Von welcher angeblichen Absenderrufnummer? Haben Sie zurückgerufen?).

In Österreich und der Schweiz gibt es ebenfalls Aufsichtsbehörden für das
Thema Telekommunikation:

Nutzer aus Österreich können versuchen, sich an die "Rundfunk & Telekom
Regulierungs GmbH
" zu wenden. Über E-Mail ist die RTR unter der
Adresse rtr@rtr.at erreichbar.

Betroffene aus der Schweiz können versuchen, sich an das "Bundesamt für 
Kommunikation
" (BAKOM) zu wenden, das in der Schweiz für die Aufsicht 
über den TK-Markt zuständig ist. Unter diesem Link finden Sie eine Übersicht 
mit den entsprechenden Kontaktformularen - der Bereich "Telekommunikation" 
dürfte wohl am zielführendsten sein. 

Beachten Sie aber bitte, daß auch die RTR bzw. BAKOM  in diesem Falle nur 
über begrenzte Eingriffsmöglichkeiten verfügen dürften, da es sich hier um 
ausländische Rufnummern handelt.

 

Eine Chronologie der vergangenen Jahre:

AUGUST 2006:

Diverse Nutzer beschwerten sich in verschiedenen Internet-Foren darüber, von der Rufnummer 00881839191019 als angeblichem Absender angeklingelt worden zu sein.

Wenige Tage später gibt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bekannt, daß die Deutsche Telekom die Anwahl der 00881839191019 sperrt.
SEPTEMBER 2006:

Offenbar geht nach der Sperrung der 00881839191019 die Lockanrufwelle mit neuen Nummern weiter: In diesem Zusammenhang werden folgende 0088213-Rufnummern bekannt:

0088213213233, 0088213213234, 0088213213236, 0088213213237, 0088213213238, 0088213213239 und 0088213213240
JULI 2008:

Nachdem lange Zeit von den Pinganrufen mit Satelliten-Nummern als Absender nichts mehr zu hören war, geht im Juli 2008 anscheinend eine neue Welle los:

Mehrere Leser berichten übereinstimmend, von der Rufnummer 0088213213505 angeklingelt worden zu sein.
AUGUST 2008:

Eine neue Welle von Ping-Anrufen erfaßt verschiedene Länder (insbesondere die Schweiz, aber wohl auch Dänemark und die Niederlande). Hierbei wird offenbar vor allem die Absenderrufnummer 0088213213340 verwendet!

Mobilfunkanschlüsse scheinen zudem besonders betroffen zu sein. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, daß im Grunde jedes Handy verpaßte Anrufe anzeigen kann, während im Festnetz viele Anschlüsse bzw. Endgeräte diese Funktion nicht unterstützen.

Auf diese Weise können ganze Rufnummernblöcke einfach durchgeklingelt werden - wodurch dann auch Nutzer betroffen sein können, die nicht im Telefonbuch stehen.
SEPTEMBER 2008:

Immer mehr 0088-Rufnummern werden im Zusammenhang mit den Lockanrufen gemeldet - hierzu gehören u.a. folgende Rufnummern: 0088213100199, 0088213213608, 0088213300300 
JULI 2012:

Nachdem es in den letzten Jahren wieder weitgehend ruhig um dieses Thema war, scheint es diesmal eine neue Entwicklung zu geben:

Nach Nutzerberichten kursieren in der Schweiz e-mails, in denen Kunden des Netzbetreibers Swisscom aufgefordert werden, eine spezielle Rufnummer mit der Vorwahl 0088 zu wählen, um ihr angeblich "gehemmtes" (= gesperrtes) Nutzerkonto wieder freischalten zu lassen. In diesem Zusammenhang werden die folgenden Rufnummern verbreitet: 00881835211648, 00881835211650, 008818370020, 008818370021.

Diese Rufnummern gehören (zumindest theoretisch gesehen) zum Satellitentelefonnetz Globalstar und sind keine Swisscom Kundendienst-Rufnummern!

Es ist zu vermuten, daß sich irgendjemand diese Rufnummern gesichert hat und mit diesen angeblichen Swisscom-Mails versucht, Anrufe zu diesen Rufnummern zu generieren.
OKTOBER 2012:

Rund um den Tag der deutschen Einheit scheint eine neue Welle an Lockanrufen mit 0088-Rufnummern zu laufen. Als angebliche Absenderrufnummer wird dabei die 0088213200019 genutzt. Demzufolge scheint hier wieder irgendjemand Nummernkapazitäten  zu verwenden, die eigentlich für EMSAT- Satellitentelefoniedienste gedacht sind. 
DEZEMBER 2012 / JANUAR 2013:

Pünktlich zum Weihnachtsfest / Jahreswechsel ist wieder eine neue Welle von Lockanrufen aktiv. Möglicherweise um die Tatsache auszunutzen, daß zu dieser Zeit vermutlich weder die zuständigen Aufsichtsbehörden, noch die Fachabteilungen der jeweiligen Telefongesellschaften zeitnah handeln können (aufgrund der Feiertage). Es gehen Nutzerberichte ein, daß offenbar die Nummer 0088213340121 (andere Formatierung: +88213340121) als angebliche Absenderkennung verwendet wird. Es wird berichtet, daß dort eine französischsprachige Ansage zu hören sein soll.

Kurios: Laut dem von Telespazio bei der Internationalen Fernmeldebehörde ITU eingereichten Nummernplan, gibt es den Rufnummernbereich 0088213-34...eigentlich gar nicht offiziell... Wie die Lockanrufe zeigen, wird dieser Bereich aber dennoch genutzt...
FEBRUAR 2014:

Unbekannte haben sich Zugriff auf eine gewisse Anzahl an Fritz!Boxen (VoIP/DSL-Router des Herstellers AVM) beschafft. Hierüber wurden ohne das Wissen der eigentlichen Benutzer teure Rufnummern im Ausland angerufen. Hierbei kamen nach bislang vorliegenden Informationen u.a. Rufnummern in Kuba, Surinam, Guinea, Litauen und verschiedenen weiteren Ländern zum Einsatz.

Nach einem Nutzerbericht wurden zudem teilweise auch Rufnummern angewählt, die eigentlich Satelliten-Netzen zugeteilt sind. Als mutmaßliches Ziel ist hier die 0088213072055 genannt worden. Diese Rufnummer gehört eigentlich zu einem Rufnummernblock des EMSAT/Telespazio-Netzes. Es ist aber zu vermuten, daß Anrufe zu diesem Ziel unterwegs irgendwo "abgefangen" werden und gar nicht in dieses Netz zugestellt werden.

Sollten Sie im Anrufprotokoll Ihrer FritzBox diese oder andere seltsame Nummern finden, die Sie selbst nicht angewählt haben, wurden möglicherweise auch Sie Opfer der Angriffswelle.

Weitere Informationen zum Thema, siehe z.B. unter:  
Heise-Verlag: Was Fritzbox-Besitzer jetzt machen müssen
MÄRZ 2014:

Im Internet berichten regelmäßig Nutzer von Anrufen mit der kuriosen Absenderrufnummer +88888888.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, daß es sich hier um eine ähnliche Rückrufmasche handelt, wie weiter oben für +881- bzw. +882-Satellitennummern geschildert. Dies scheint jedoch nach bislang vorliegenden Informationen eher unwahrscheinlich.

Vorneweg: Es gibt tatsächlich einen internationalen Vorwahlbereich +888... - dieser wurde vor einiger Zeit dem "Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen (United Nations Office for Coordination of Humanitarian Affairs - OCHA)" zugeteilt. Rufnummern in diesem Bereich werden an Organisationen "für vorübergehende humanitäre Hilfe in Katastrophengebieten" zugeteilt, bis in den Krisengebieten wieder die örtlichen Kommunikationsnetze zur Verfügung stehen.

Es wäre zwar theoretisch denkbar, daß irgendein Anbieter Nummern aus diesem Bereich für eigene Zwecke entfremdet (dies wäre technisch durchaus möglich), dafür liegen aber bislang keine Anzeichen vor.

Zudem scheinen - soweit bekannt - die internationalen Verrechnungspreise zwischen Telefongesellschaften für Verbindungen zur +888 auch zu niedrig zu sein, als daß sich da irgendwelche Tricks lohnen dürften.

Hat Sie also nun irgendjemand aus einem Krisengebiet angerufen? Vermutlich nicht, sofern es sich um die +88888888 handelt. Stattdessen scheint wohl eine andere Lösung dahinterzustecken:

Es wurde bereits beobachtet, daß bei besonders billigen Routings in diverse Mobilfunknetze teilweise statt der tatsächlichen Anrufernummer die genannte +88888888 übermittelt wird. Hintergrund: Telefongesellschaften können für Anrufe in fremde Netze auf den internationalen Großhandelsmärkten zwischen einer Vielzahl von Wegen (Routen) wählen, die von den unterschiedlichsten Carriern angeboten werden. Gerade bei billigen Routings steigt die Gefahr von vielerlei Verbindungsproblemen, teilweise nehmen solche Anrufe sehr exotische Wege durch die internationalen Telefonnetze. Es ist denkbar, daß bei diesem Routing irgendwelche "Schleichwege" genutzt werden ("grey route"), bei dem bewußt die eigentliche Herkunft der Anrufe verschleiert wird, indem diese Fake-Nummer als Absender gesetzt wird.

Ein Zurückrufen der +88888888 wäre also sinnlos, da Sie hier wohl keinen echten Gesprächspartner erreichen können. Zudem ist nur schwer abzuschätzen,  was für Tarife zu einem so exotischen Ziel fällig werden.

Falls Sie mal von einem Freund, Bekannten oder Familienmitglied angerufen werden und dann diese komische Nummer im Display erscheint, dann bitten Sie ihren Anrufer, daß er bei seinem Anbieter ein fehlerhaftes Routing mit falscher Nummernübermittlung reklamieren soll. Solche Billig-Routings weisen ohnehin meist eine eingeschränkte Sprachqualität auf und sollten daher vermieden werden. Leider schauen viele Telefongesellschaften nur auf den Preis und merken teilweise gar nicht, was sie für eine Qualität auf dem Großhandelsmarkt für Telefonminuten einkaufen. Da sind die Kunden gefragt, solche Probleme bei ihren Anbietern zu melden!

In Foren wurde auch schon berichtet, daß manche Nutzer Anrufe von dieser angeblichen Nummer angenommen haben und dann mit Leuten aus einem Callcenter verbunden waren oder irgendeine Werbeansage etc. gehört haben. Theoretisch wäre es denkbar, daß Anrufer bewußt diese Nummer als falschen Absender setzen, es ist aber eher anzunehmen, daß solche Callcenter, Werbeunternehmen etc. möglichst billige Anbieter für ihre massenhaften Anrufe nehmen und deshalb - wie oben geschildert - auf einem Billig-Routing mit fehlerhafter Nummernübermittlung landen.
OKTOBER / NOVEMBER 2015:

Verschiedenen Nutzerberichten zufolge gibt es derzeit offenbar Anrufe von diversen Rufnummern aus den Nummerngassen 0088233... und 0088241... (das "x" an letzter Stelle ist im Folgenden jeweils ein Platzhalter für verschiedene Endziffern):

- 008823371041x (bislang bekannt sind die Endziffern "1", "2", "3", "7", "8" und "9")

- 008823371040x (bislang bekannt ist die Endziffer "0")

- 0088241341126x (bislang bekannt ist die Endziffer "0")

Der Rufnummernbereich 0088233... ist eigentlich dem internationalen Netzwerk von "Oration Technologies" zugeteilt. Zu diesem Unternehmen bzw. der eigentlich vorgesehenen Nutzung dieser Nummerngasse gibt es kaum aussagekräftige Informationen im Netz.

Der Rufnummernbereich 0088241... ist das internationale Netz des italienischen Telekommunikationsunternehmens Intermatica, das unter anderem auch Dienste für andere Telekommunikationsanbieter erbringt.

Rufnummern aus diesen beiden Nummerngassen werden bei diversen Technik-Dienstleistern für internationale "Mehrwertdienste"-Nummern angeboten.

Wie weiter oben bereits für ähnliche Fälle geschildert, ist es unklar, ob Anrufe zu den hier genannten Nummern überhaupt in das eigentliche Zielnetz (in diesem Fall "Oration" bzw. "Intermatica") durchgestellt werden oder nicht eventuell schon vorher "abgefangen" werden. Es läßt sich daher auch nicht sagen, ob der eigentliche Inhaber dieses Nummernraumes diese Form der Nutzung zuläßt oder ob irgendjemand hier einen "fremden" Nummernbereich besetzt hat.

Nutzer berichten von einer Ansage unter dieser Rufnummer, laut der angeblich ein Paket für den angerufenen Nutzer vorliegen soll. Es dürfte aber wohl eher darum gehen, Anrufe zu teuren Sondernummern zu provozieren - ähnlich wie bei vergleichbaren Vorfällen in der Vergangenheit (siehe oben).

Aktueller Nachtrag (20.11.2015):Die Bundesnetzagentur (Aufsichtsbehörde u.a. für den Telekommunikationsmarkt in Deutschland) hat mit Bescheid vom 16. November 2015 ein Rechnungslegungs- und Inkassoverbot für die folgenden oben genannten Rufnummern erlassen:

0088233710411, 0088233710412, 0088233710413, 0088233710417, 0088233710418 und 0088233710419.

Dieses Verbot betrifft den Zeitraum vom 06.10.2015 bis zum 15.11.2016.

Siehe: Meldung auf der Seite der Bundesnetzagentur (öffnet in neuem Fenster).

Dies bedeutet, daß Anrufe bzw. Rückrufe aus dem genannten Zeitraum zu diesen Rufnummern in Deutschland nicht mehr berechnet werden dürfen.
Falls die betreffenden Verbindungen aber bereits abgerechnet und bezahlt wurden, muß der Kunde selbst mit seinem Anbieter über eine Rückerstattung verhandeln.
MÄRZ 2016:

Laut Nutzerberichten gibt es derzeit wieder einmal neue Wellen von Ping-Anrufen.

Diesmal kommen offenbar Nummern nach folgendem Muster zum Einsatz:

- 008818330103xx bzw. +8818330103xx
- 008819330103xx bzw. +8819330103xx

"xx" steht dabei für wechselnde Endziffern. Bislang benannt wurden folgende Endziffern:

- bei der Vorwahl +8818...:   52 und 58
- bei der Vorwahl +8819...:   32, 33, 34, 36, 41, 42, 44, 45, 47, 48, 50, 55, 58.

Bei den Rufnummerngassen +8818 und +8819 handelt es sich eigentlich um Vorwahlen des Satelliten-Telefoniedienstes Globalstar.

Es ist aber zu vermuten, daß hier wieder einmal "fremde" Nummernbereiche von unbekannten Nutzern "besetzt" werden und Anrufe zu diesen Nummern gar nicht in das eigentliche Satelliten-Netz durchgestellt werden, sondern schon unterwegs zu angeblichen Mehrwertdiensten umgeleitet werden.

Vorsicht! Bei einem Anruf dieser Nummern drohen (je nach Netz) Kosten von mehreren Euro pro Minute!

Aktueller Nachtrag (April 2016): In den letzten Wochen hat die deutsche Bundesnetzagentur ein Inkasso- und Rechnungslegungsverbot für die hier unter "März 2016" genannten +8818... / +8819...-Rufnummern erlassen. Genauere Informationen hierzu auf der Infoseite der BNetzA. Dieses Verbot gilt aber nur für Deutschland.
MAI 2016:

Insbesondere in Österreich soll es wieder Ping-Anrufe mit Rufnummern aus dem Vorwahlbereich 0088241 / +88241 geben. Diese Vorwahl gehört eigentlich dem internationalen Dienst "Intermatica" (vgl. auch den obigen Artikeltext und die Hinweise für "Oktober / November 2015"). Eine bislang bekannte Rufnummer stammt aus dem Bereich +8824124127xx.

Die österreichische Regulierungsbehörde RTR warnt vor einem Rückruf zu den betreffenden +88241-Rufnummern. 

Aus Deutschland gibt es bislang einen ersten Bericht zu neuen Ping-Anrufen mit einer +88213-Rufnummer (eigentlich EMSAT-Vorwahl) aus dem Bereich +882138772XY.
SOMMER 2016:

In den letzten Wochen und Monaten gab bzw. gibt es offenbar immer wieder Ping-Anrufe mit diversen vermeintlichen Satelliten-Rufnummern als Absender. Diesmal geht es um die Nummernbereiche

- 008818216xxxxx bzw. +8818216xxxxx 
- 0088194511011x  bzw. +8818194511011x
- 00881996611xxx bzw. +881996611xxx

Die Vorwahlen 008818 bzw. 008819 gehören eigentlich zum Satellitennetz Globalstar; ähnlich wie bei früheren Fällen ist aber auch hier wieder zu vermuten, daß irgendjemand diese Nummernräume unerlaubterweise "zweckentfremdet".

Die Bundesnetzagentur hat gegen einige Rufnummern aus diesen Bereichen bereits Rechnungslegungs- und Inkassoverbote verhängt, vgl. hierzu die BNetzA-Infoseite. Anhand von Nutzerberichten ist aber davon auszugehen, daß dies noch nicht alle Nummern sind, die aus diesen Blöcken zum Einsatz kamen. Siehe hierzu auch folgende Informationen der Bundesnetzagentur: Mißbräuchliche Anrufe mit Auslandsrufnummern

Desweiteren gibt es seit Frühjahr offenbar auch solche Ping-Anrufe, die nicht die besonders exotischen Nummernbereiche für Satellitennummern, sondern "normale" Landesvorwahlen als vermeintlichen Absender nutzen. Erstes Inkassoverbote wurden für mehrere Rufnummern aus den Ländern Elfenbeinküste (00225), Somalia (00252) und Ukraine (00380) erlassen.

Daneben berichten Nutzer immer wieder von Anrufen eines indischen(?) Callcenters, das angeblich für Microsoft arbeitet und dem Nutzer bei der Entfernung eines vermeintlichen Computer-Virus "helfen" will. Hierbei dürfte es sich um unseriöse Anrufe handeln, bei denen versucht wird, den Nutzer zum Herunterladen einer Software zu verleiten, um dann die Kontrolle über dessen Computer zu erhalten. Mehr dazu auch in einem aktuellen Bericht des Magazines "computerbetrug.de". Interessant in diesem Zusammenhang: Bei solchen Anrufen werden offenbar unter anderem(?) angebliche Absenderrufnummern aus dem Bereich +888... verwendet.

Ähnlich wie hier bereits in einem anderen Zusammenhang im März 2014 vermeldet (vgl. oben), dürfte es sich hierbei aber um keine "echten" Rufnummern handeln, da dieser spezielle Nummernbereich +888 für einen Katastrophen-Dienst der Vereinten Nationen zugeteilt ist. Es ist eher zu vermuten, daß die fragwürdigen Callcenter irgendwelche Fantasienummern verwenden, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern. In diesem Fall liegt das "Geschäftsmodell" ja auch nicht darin, Rückrufe zu teuren Sondernummern zu provozieren; statt dessen geht es darum, die Nutzer zu Geldzahlungen zu verleiten, um die Kontrolle über den eigenen PC zurückzuerlangen. Auch wenn es sich hier um eine andere "Abzock-Masche" handelt, ist hier ebenfalls höchste Vorsicht angebracht!
FRÜHJAHR / OSTERN 2017:

Es kommt offenbar wieder verstärkt zu Ping-Anrufen. 
Im Januar 2017 hatte die BNetza bereits für weitere 008818-Sat-Rufnummern ein Inkassoverbot erlassen.

Unterdessen gab es offenbar auch wieder Ping-Anrufe mit deutschen 01377-Rufnummern (eigentlich für Telefonabstimmungen gedacht) - dieser Rufnummernbereich war einer der ersten, der schon vor weit über 10 Jahren für diese Ping-Anruf-Masche genutzt worden war. Die BNetzA hat auch hier reagiert und für ein paar in diesem Zusammenhang "auffällige" 01377-Rufnummern ein Inkassoverbot angeordnet. Da es sich hier um Rufnummern aus dem deutschen Rufnummenrraum handelt, konnte die BNetzA hier aber zusätzlich auch die Abschaltung der Rufnummern selbst anordnen.
SOMMER / HERBST 2017:

Es rollen immer wieder neue Wellen von Ping-Anrufen übers Land, wie u.a. auch das Nutzerinteresse an Info-Seiten wie dieser hier zeigt.
Auch andere Medien berichten immer öfters über das Thema.

Die BNetzA hat dieses Jahr bereits für eine Vielzahl von bei Ping-Anrufen verwendeten vermeintlichen "Absenderrufnummern" Inkassoverbote erlassen.

Interessant ist hierbei, daß sich die Ping-Aktivitäten auf immer mehr Vorwahlen verteilen: Neben den oben bereits oftmals erwähnten Rufnummernbereichen für Satellitendienste und internationale Netzwerke kommen offenbar auch immer mehr "herkömmliche" Landesvorwahlen zum Einsatz, wie z.B. Marokko (00212), Tunesien (00216), Mali (00223), Guinea (00224), Elfenbeinküste (00225), Benin (00229), Tschad (00235), Seychellen (00248), Somalia (00252), Tansania (00255), Uganda (00256), Burundi (00257), Madagaskar (00261), Albanien (00355), Serbien (00381), Bosnien-Herzegowina (00387), Mazedonien (00389), Malediven (00960) und Jemen (00967).

Ähnlich wie bei den Rufnummernbereichen für Satelliten-Rufnummern sind auch für die hier genannten Vorwahlen bzw. Länder die internationalen Verrechnungssätze zwischen den Telefongesellschaften auch heute noch relativ hoch. Das macht es möglich, Teile dieser Entgelte an die vermeintlichen "Betreiber" der Ping-Anruf-Nummern auszuzahlen.

Auch hier es dabei theoretisch möglich, daß entweder die Telefongesellschaften in den jeweiligen Ländern aktiv mit entsprechenden "Rufnummernhändlern" zusammenarbeiten, um die Menge an eingehenden Telefonminuten (und damit auch die verbundenen Ausgleichszahlungen) zu erhöhen - oder aber daß fremde Netzbetreiber einfach Rufnummern in den genannten Ländern "besetzen" und internationalen Telefonverkehr zu diesen fiktiven Rufnummern einsammeln und eigenmächtig zu irgendwelchen beliebigen Zielen routen.
NOVEMBER / DEZEMBER 2017:

Die BNetzA hat in den letzten Wochen und Monaten für viele Rufnummern, die für Ping-Anrufe als angebliuche Absenderrufnummern genutzt wurden, Rechnungs- und Inkassoverbote erlassen.

Nutzer, die auf einen "Ping-Anruf" reingefallen sind und Kosten hierfür auf ihrer Telefonrechnung vorgefunden haben, sollten prüfen, ob die betreffende Rufnummern in der Maßnahmenliste der BNetzA aufgelistet ist.

Siehe hierzu:

1.) BNetzA - Liste der aktuellesten Maßnahmen im Kampf gegen Rufnummernmißbrauch

2.) BNetzA - Alle bisherigen Maßnahmen gegen Rufnummernmißbrauch im Jahr 2017 (PDF)

3.) BNetzA - Alle Maßnahmen gegen Rufnummernmißbrauch im Jahr 2016 (PDF)

Aktuelle Meldung vom 29. November 2017:

Die Bundesnetzagentur hat angeordnet, daß für einige im Zusammenhang mit Ping-Anrufen auffällig gewordenen Vorwahlnummern ab 15. Januar 2018 eine Preisansagepflicht aus den deutschen Mobilfunknetzen gilt. Hierbei soll es sich um folgende Vorwahlen bzw. Ziele handeln: 00212, 00216, 00223, 00224, 00225, 00229, 0023, 00231, 00232, 00248, 00249, 00252, 00255, 00256, 00257, 00261, 00355, 00381, 00382, 00387, 00389, 00881, 00882, 00883, 00960, 00967.
HINWEIS FÜR BETROFFENE NUTZER:

Nutzer aus Deutschland, die wie in diesem Artikel beschrieben einen Ping-Anruf erhalten, können sich an die Bundesnetzagentur (die für den Telekommunikationsmarkt zuständige Aufsichtsbehörde) wenden - über ein spezielles Online-Beschwerdeformular für Ping-Anrufe.

Beschreiben Sie darin kurz den Vorfall (Wann wurden Sie angerufen? Von welcher angeblichen Absenderrufnummer? Haben Sie zurückgerufen?).



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